Schüleraustausch Stipendiaten

Schüleraustausch Stipendiaten

Schüleraustausch Stipendiaten

Regelmäßig unterstützt TravelWorks mehrere Stipendiaten bei der Verwirklichung ihres Traums vom Schüleraustausch. In regelmäßigen Berichten erzählen die Stipendiaten von ihren Erfahrungen im Ausland, von der Zeit an ihrer High School und dem Alltag als Austauschschüler. Hier findest du unsere aktuellen Stipendiaten und ihre Erfahrungsberichte.

Teilstipendiatin Sonja in den USA

Mein erster Schultag

Den Tag bevor mein erster Schultag, war ich schon in der Schule um meinen Stundenplan und eine Führung zu bekommen. Ich war bei meinem Counselor, das ist ein Lehrer, der dir persönlich zugewiesen wird und zu dem du gehen kannst, wenn du Probleme mit deinem Stundenplan, Klassen oder sonst hast. Ich habe dann 6 Unterrichtsklassen bekommen. U.S. History und Englisch sind Pflichtfächer. Meine weiteren 4 Stunden sind Alaska Studies (da ich in Alaska platziert bin), Human Anatomy, Science und Mathe. Meine Schule fängt sehr früh an, gegen 7.30 Uhr. Zur Schule bringt mich ein Schulbus der, wie ich immer sage aussieht 'wie aus den Filmen'.

Der Bus bringt uns dann direkt zur Schule. Der Unterricht ist sehr anders als in Deutschland. Die meisten Lehrer sind viel offener und verbringen die ersten 5 Minuten des Unterrichts um mit den Schülern zu reden wie ihr Wochenende war oder ob jemand etwas besonderes erzählen möchte.

In meiner ersten Stunde habe ich Alaska Studies wo ich vieles über meine Region Alaska lerne. In meiner 2. Stunde habe ich Human Anatomy. Das ist ein Wahlfach, das man wählen kann und es ist etwa vergleichbar mit Biologie, nur dass es nur um den Menschen geht. Mein 3. Fach ist Science (Wissenschaft), doch wir lernen nicht viele Formen oder Regeln. Es ist eines meiner Lieblingsfächer und macht viel Spaß und man kann neue Freunde finden da es viel um Gruppenarbeit geht, denn für den Rest des Jahres lösen wir einen inszenierten Mordfall. Zwischen jedem Fach haben wir etwa 7 Minuten um zu dem nächsten Raum oder zu unserem Spind zu gehen. Meine Schule hat 5 Stockwerke und etwa 7 Treppen.Das Problem ist, dass nur 2 der 7 Treppen auch zu allen Stockwerken gehen. Das heißt, dass man mit einer Treppe vom zweiten direkt zu den vierten Stock kommt und somit den dritten übersprungen hat. Jedenfalls habe ich mich an meinem ersten Tag verlaufen und wusste nicht mehr wie ich zu meiner Klasse kommen konnte. Das war aber kein Problem, die Schüler sind meistens nett und helfen dir, deswegen habe ich das nächste Mädchen um Hilfe gebeten, die mir entgegen gekommen ist. Sie hat mir nicht nur den Weg beschrieben, sondern hat mich direkt in meine Klasse gebracht. Da der Unterricht zu der Zeit schon angefangen hat, hat meine Lehrerin ihr einen Pass gegeben, sodass sie von ihrem Lehrer keinen Ärger bekommt. Es hat sich sogar heraus gestellt, dass sie in meiner 6. Stunde ist.

An meinem ersten Tag in Science sind wir in einen Raum gegangen wo ein nachgestellter Tatort war. Den mussten wir uns angucken und alle Beweise sichern. Danach ist Lunch. An meiner Schule sind auch viele Schüler, die nicht sehr viel Geld haben, daher gibt es kostenloses Essen für die Schüler. Man kann wählen zwischen warmen Essen oder Sandwiches von Subway. Man kann sich aber auch sein eigenes Essen mitbringen und sich in die Cafeteria oder Klassen setzen. Seniors und Juniors (12 oder 11 Klässler) dürfen sogar das Schulgelände verlassen und zur Einkaufszeile gegenüber gehen. Dort gibt es McDonalds, Target und andere Restaurants.

Nach Lunch hatte ich Mathe, was recht einfach war und danach Englisch. In Englisch haben wir ältere Geschichten gelesen und diese analysiert. Die Lehrerin ist auch wieder so nett. Sie hat eine richtig gute Beziehung zu ihren Schülern. Mein letztes Fach ist U.S. History. Dieses Fach ist bei mir aber mehr wie Philosophie, da wir auch viel Regierungen hinterfragen und uns vorstellen, wie die Welt wäre, wenn wir zum Beispiel alle Erwachsenen nicht mehr existieren würden. Nach der 6. Stunde nehme ich den Bus wieder nach Hause. Es ist immer gut, sich die Nummer von seinem Bus zu merken, denn nach Schulschluss stehen mehr als 10 Busse vor der Schule, die auf ihre Schüler warten.

 

Halloween

Für meine Gastfamilie ist Halloween eine große Sache. Schon Wochen vor der Halloween Night haben wir angefangen zu dekorieren. Da meine Gastfamilie und unsere Nachbarn sehr gut befreundet sind, durften wir deren Vorgarten mit dekorieren. So wurde der ganze Vorgarten zum Friedhof von Cherry Hill. Auf den Grabsteinen standen Sprüche wie “Harry Butz”, “Peek a boo I see you”, “Here lays Mister White, now I know where he is at night” oder “Old Taylor Swift”.

Dann haben wir auch noch überall Skelette aufgehängt. Skelette sind das Haus hoch geklettert oder hingen vom Baum. An der Halloween night haben wir uns alle geschminkt und bereit gemacht. Freunde sind vorbeigekommen und die Kinder sind zusammen um die Häuser gezogen. Meine Nachbarin ist auch eine Austauschschülerin und wir sind zusammen mit den Kindern gegangen. In Alaska ist es jedoch schon längst Winter, deswegen wurde es nach einiger Zeit sehr kalt. Zum Glück hat eine Familie ein Feuer draußen gemacht, wo man sich aufwärmen konnte. Danach sind wir zurück zu unserem Vorgarten gegangen. Dort haben die Erwachsenen schon Süßigkeiten verteilt und Kinder erschreckt. Die letzten 20 Minuten waren meine Nachbarin und ich draußen und haben Süßigkeiten verteilt. Später im Haus haben wir Snacks gegessen, die meine Gastmutter am Vormittag für alle vorbereitet hat.

Happy Thanksgiving

Letzte Woche war Thanksgiving... und wie jeder weiß feiern die Amerikaner dieses Fest viel größer als wir in Deutschland. Wir sind am morgen früher aufgestanden um alles vorzubereiten. Da mein Gastvater in der Army ist und meine Gastfamilie daher von Basis zu Basis zieht, leben sie ohne Familie in der Nähe. Deswegen sind am Mittag Freunde mit ihren Kindern vorbeigekommen. Jeder hat etwas zum Essen mitgebracht und meine Gastmutter hat den Truthahn gemacht.

Als alle da waren und alles fertig war haben wir dann zusammen gegessen. Wir hatten verschiedenes Essen, wie Truthahn, Schinken, Kürbis Kuchen, Apfel Kuchen und Eier.  Am nächsten Tag war Black Friday und ich dachte, dass man das shoppen auch am Freitag macht, doch meine Gasteltern sind schon am Donnerstagabend zusammen mit mir gegangen. Überraschenderweise war es nicht so voll in den Läden wie man sich das immer so vorstellt, aber meine Gastmutter meinte dass es nur in Alaska so ruhig ist.

Wir sind zu verschiedenen Läden gegangen, kleinere und größere wie Walmart und Target. Als kleiner Tipp, diese Tage sind perfekt um deiner Gastfamilie Weihnachtsgeschenke zu kaufen, da fast alles reduziert ist. Am Freitag sind wir dann noch mal gegangen, dieses Mal aber zu einer Mall. Dort haben wir dann mehr in der Richtung Klamotten bekommen in Läden wie Forever21, H&M, Old Navy,... Ich muss sagen nicht nur Thanksgiving ist größer hier in den USA, sondern auch Black Friday.

Das restliche Wochenende haben wir dann Reste gegessen und Filme geguckt und mit dem Ende von Thanksgiving hat dann die Weihnachtsvorbereitung angefangen. Wir haben den Weihnachtsbaum sogar schon aufgestellt und geschmückt und das Haus dekoriert. Genauso wie fast alle Nachbarn in der Umgebung.

Graduation

Da ich in meiner Schule ein Senior war, hatte ich auch Graduation. 
Meine Mutter ist ein paar Tage nach Alaska eingeflogen, um auch dabei zu sein, wenn ich meinen amerikanischen Abschluss hatte. 

Gegen 1 Uhr musste ich in der traditionellen Graduation Kleidung (cap und gown) bei der Veranstaltungshalle sein. Dort hatte ich noch ein paar Freunde getroffen und musste dann zu meinem Platz in der Schlange gehen. Um 2 Uhr hatte die Zeremonie angefangen. Wir sind alle eingelaufen, nach ein paar Reden wurden Schüler nach und nach aufgerufen, um sich ihr Diploma abzuholen. Und zum Schluss durften wir dann endlich unsere Tassel am Hut von der rechten zur linken Seite umlegen. 

Eine Freundin hat mir ein paar candy leis um den Hals gelegt. Das ist wie eine große Kette, die Süßigkeiten enthält. Zum Abend bin ich mit meiner Mutter und meiner Gastfamilie zusammen essen gegangen.