Meine Zeit in Australien war einfach mega schön ! :)
Die ersten drei Wochen nach meiner Ankunft in Melbourne waren zwar etwas chaotisch und nervenaufreibend, aber natürlich auch sehr aufregend. Nachdem ich und noch ein paar andere Teilnehmer an dem Infoworkshop in dem Partnerbüro teilgenommen hatten, fühlte ich mich erstmal total bombadiert von Informationen über Australien an sich und wie das mit dem Arbeiten für einen working-holiday-visa-Besitzer funktioniert. Man war einerseits total aufgeregt, weil man all die tollen Orte sehen und Dinge erleben wollte, aber auf der anderen Seite musste man sich ja erstmal einen Job suchen und dann fragte man sich wieder was und wo. Überhaupt waren noch so viele andere Dinge zu regeln, wie die Sache mit dem Handyvertrag oder wo man jetzt erstmal für die nächste Zeit bleibt und und und...
Letztendlich haben drei weitere Teilnehmer, mit denen ich auch schon hingeflogen bin, erstmal dazu entschieden für eine Woche ein Auto zu mieten und über die Great Ocean Road bis Adelaide zu fahren. Schon in den ersten zwei Wochen so viel zu sehen, war echt großartig und South Australia ist ja auch interessant, nur blieb einem immer im Hinterkopf, dass man eigentlich die ganze Zeit damit verbringen müsste, so schnell wie möglich einen Job zu finden. Als wir dann wieder zurückkamen, ging die Jobsuche weiter und ich war auch so gut wie jeden Tag damit beschäftigt, allgemein online oder bei gumtree nach Angeboten zu gucken oder war von morgens bis abends in der City unterwegs, um meine CV's zu verteilen. Zwischenzeitlich war man schon etwas niedergeschlagen, aber aufgeben oder gar wieder nach Hause fliegen wollte ich nie. War auch gut so, denn an Silvester hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag in einem schönen Café direkt am Queen Victoria Market. Dort habe ich dann bis Anfang März gearbeitet, aber nur von Freitag bis Sonntag und sonst nur, wenn sie noch jemanden dringen brauchten. Ab Februar hatte ich dann noch einen Job, auch nur für ein paar Tage in der Woche, in einem Kebab-Shop in South Melbourne. An diese Spontanität der Australier musste ich mich auch erstmal gewöhnen, vor allem was das mit dem Arbeiten betrifft.
Von den beiden Mädels aus Bayern, mit denen ich gemeinsam die Great Ocean Road gemacht habe, ist eine auch fürs Arbeiten in Melbourne geblieben und hat dann am Ende auch in meinem Café gearbeitet und wir haben uns in der Zeit dann besser kennengelernt und auch richtig gut verstanden und so gut wie jeden Tag miteinander verbracht. Jeder hat sich dann auch ein Apartment gesucht, wo man dann zwei Monate wohnen konnte.
Irgendwann wurde ich dann gefragt, ob ich nicht mit den beiden mitreisen möchte, da ich ja eigentlich das selbe vorhabe wie sie. Und so haben wir das dann auch gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt wollte ich ja eigentlich nur bis Brisbane reisen. Ja, ich weiß, total die dumme Idee, weil danach erst die coolen Orte kommen. Aber irgendwie hatte ich das vorher so in meinen Kopf gesetzt. Mein Rückflug ging ja auch von Brisbane. Na ja. Dann haben wir gesagt, dass ich ja erstmal das Ticket für die gesamte Ostküste kaufe und mit ihnen gemeinsam reise, aber dann irgendwann, irgendwo auf der Strecke bleibe, da ich ja drei Monate für die gesamte Ostküste habe und die beiden dann weiterreisen, weil sie ja den großen Loop machen wollten. Also haben wir uns alle in Melbourne das Greyhound-Ticket bis Cairns geholt.
Das Reisen mit dem Greyhound war, bis auf unsere erste und auch einzige Nachtfahrt, echt gut. Als wir dann wenig später in Sydney ankamen, saßen wir dann in einem Reisebüro und haben Touren für Fraser Island und den Whitsundays gebucht. Nachdem das dann getan war, lehnte ich mich zurück, weil ich dachte, dass ich halt mit den Mädels dann bis Cairns reise und dann noch einen Monat Zeit habe um was weiß ich noch in Australien zu sehen und dann halt Mitte Juni spätestens wieder in Brisbane zu sein und die Mädels währenddessen weiterreisen. Ja schön gedacht. Denn die Frau aus dem Reisebüro kam auf einmal mit der Idee, dass wir uns ja alle drei einen Campervan mieten können, mit dem ab Darwin das Outback erkunden, dann rüber zur Westküste und mich rechtzeitig irgendwo absetzten, von wo aus ich nach Brisbane fliegen kann und die Mädels sich ab dort einen anderen Mitfahrer suchen und die Westküste weiter nach Perth fahren. So würden die Mädels das sehen, was sie sehen wollten, ich würde noch mehr sehen, als ich mir jemals erträumt hätte, müssten alle nicht mit dem Greyhound durchs Outback bzw. an die Westküste und würden alle aufkommenden Kosten ja durch drei teilen. Ja und dann saß ich da und musste von jetzt auf hier entscheiden ob ich da mitmache oder nicht. Mein erster Gedanke galt dem Geld, was ich dann wieder mehr ausgeben würde. Aber letztendlich sagte ich dann doch ja zu dem Vorschlag und im Nachhinein bereue ich es natürlich kein bisschen.
Joah, und dann haben wir uns zusammen mit dem Greyhound-Plan ausgesucht, wo wir halten möchten und wie lange an dem Ort bleiben möchten. Das Planen und auch das Traveln mit den beiden Mädels hat auch echt super geklappt. Die Ostküste war zwar echt voller Touristen und Backpackern, aber es war auch echt wunderschön dort. Das Surfcamp in Byron Bay, Camping auf Fraser Island, Segeltour zu den Whitsundays, Schnorcheln am Great Barrier Reef - einmal sogar mit Schildkröten (das war eigentlich das Beste überhaupt... diese Tiere sind so wunderschön und anmutig unterwasser), aber auch die kleineren Orte zwischendurch waren so toll. Die Strände! Ein Traum.
Mitte Mai sind wir dann von Cairns aus nach Darwin geflogen und haben zwei Tage später unseren Campervan abgeholt und dann gings auch schon Richtung Outback. Das Outback war echt was total anderes, aber auch das sollte man mal erlebt haben, wenn man in Australien ist. Wenn man den ewig langen Highway entlang fährt, merkt man erst, wie groß Australien wirklich ist. Alle haben immer gesagt, es sei total langweilig das entlang zu fahren, aber wir waren da ganz anderer Meinung. Die Landschaft hat sich gefühlte alle 10 Meter verändert und war echt schön anzusehen. Auch die Leute, die man auf den free campgrounds getroffen hat, waren alle jedes Mal so offen und freundlich. Und es ist einfach so cool, wie die Australier selbst ihr Land erkunden, indem sie sich im Rentneralter ein Wohnmobil mieten oder kaufen und dann einfach losfahren. Und dann trifft man die und erzählt von seinen eigenen Erlebnissen in Australien und dann bestaunen die uns für das, was wir in ihrem Land so tun. Einfach cool. Von denen hat man auch nochmal das ein oder andere gelernt.
Von Darwin aus ging es ja für uns erstmal durch den Kakadu National Park, dann weiter Richtung Alice Springs und natürlich zu dem Ayers Rock, Kings Canyon und Kata Tjuta National Park (so, so beeindruckend!). Dann gings den Stuart Highway wieder hoch und als wir dann wieder in Katherine waren, gings ab nach Western Australia, Broome, wo ich dann Anfang Juni abgesetzt wurde und wieder nach Brisbane geflogen bin, um ne knappe Woche später wieder Richtung nach Hause zu fliegen.
Die Zeit mit den Mädels war echt toll - Australien war echt toll ! Mein Englisch hat sich verbessert und ich traue mich jetzt einfach so drauf loszuquatschen, denn diese Überwindung ist einfach nicht mehr da wie vorher. Die Aussies sind echt mega liebe und offene Menschen, an diesen Lebensstil könnte man sich gewöhnen. Für drei Monate in Melbourne zu leben, zu arbeiten und irgendwann von ganz alleine zu wissen, wo man sich gerade befindet oder langgehen muss - einfach großartig. Selbst das Hostelleben war irgendwie cool. Man hatte immer Leute um sich herum und war nie alleine. Auch das Campervanleben war kein schlechtes. Es war eben was ganz anderes. Australien hat einfach so viel zu bieten und ich habe so tolle Sachen gemacht und wunderschöne Orte gesehen. Ich habe jetzt noch das Gefühl längt nicht alles von Australien gesehen zu haben. Ich komme auf jeden Fall nochmal wieder!! Denn jetzt weiß ich, wie einfach es sein kann ein Land zu bereisen. Und es war immer gut zu wissen, dass in der allergrößten Not immer jemand von euch vor Ort zu Erreichen war. Vor allem in der Anfangszeit war das Partnerbüro schon eine wichtige Anlaufstelle für uns alle. Danke!